Pyramideneiche


Pyramideneiche im "Gallenort"

 

Die Säuleneiche (Quercus robur 'Fastigiata'), auch Pyramideneiche, ist die Säulenform der Stieleiche (Quercus robur). Hierbei wachsen die Seitentriebe nicht wie bei der gewöhnlichen Stieleiche mehr oder weniger in die Horizontale, sondern straff aufwärts.

Die Säuleneiche wächst sehr langsam und wird etwa 20 bis 25 Meter hoch. In der Jugend ist sie sehr schmal, im Alter verbreitert sie sich zu einer stattlichen Säule. Aus lediglich 2 % ihrer Eicheln werden wieder Pyramideneichen, der Rest weist eine normale Wuchsform auf.

Dieser ungewöhnliche, rund 30 Meter hohe Baum soll einst in Erinnerung an den entscheidenden Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig gepflanzt worden sein. Die Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege. Dabei kämpften die Truppen der Verbündeten Österreich, Preußen, Russisches Reich und Schweden gegen die Truppen Kaiser Napoleons. Mit insgesamt etwa 520.000 beteiligten Soldaten aus über einem Dutzend Völkern war dieser Kampf damals die größte Feldschlacht der Weltgeschichte. In dieser wichtigsten Schlacht des Befreiungskrieges gegen die napoleonische Fremdherrschaft brachten die zahlenmäßig überlegenen verbündeten Heere Napoleon Bonaparte die entscheidende Niederlage bei, die ihn dazu zwang, sich mit der verbliebenen Restarmee und ohne Verbündete aus Deutschland zurückzuziehen. Die dreitägige Schlacht hatte auf beiden Seiten gewaltige Opfer gekostet: die Preußen zählten 16.000 Mann und 600 Offiziere als tot oder verwundet, die Russen 21.000 Mann und 860 Offiziere, die Österreicher 14.000 Mann und 400 Offiziere. Die Franzosen verloren 38.000 Mann durch Tod, 15.000 Franzosen gerieten in Gefangenschaft. Durch die Schlacht waren Napoleons Machtambitionen endgültig gescheitert. Zwar konnte er mit seiner Armee noch entkommen, Deutschland war jedoch bis zum Rhein befreit.

Bis in den Ersten Weltkrieg war dieses Ereignis überall in Deutschland ein wichtiger Markstein für nationale Feiern. Zum Jahrestag der Völkerschlacht wurden an vielen Orten Deutschlands dezentrale Feiern veranstaltet. Die Feste waren thematisch meist stark auf die Natur und Geschichte Deutschlands gerichtet, hatten stark religiöse Anklänge und waren von ebenfalls starken antifranzösischen Gefühlen geleitet. Da die Eiche als „Deutscher Baum" galt, pflanzte man in Exten bei einer solchen Feierlichkeit den Baum am "Gallenort" ein, wo er noch heute steht.