
Foto: Fotoprojekt Rinteln3fünfundsechzig

Die ältesten archäologisch nachweisbaren Zeugnisse menschlicher Besiedlung weisen in die vorrömische Eisenzeit, doch es kann als sicher gelten, dass dieser günstig gelegene Platz schon weit früher durch Menschen bewohnt oder regelmäßig aufgesucht wurde. Seine erste namentliche Erwähnung findet Exten im Jahr 896, als in der Stiftungsurkunde des Klosters Möllenbeck von einer bereits bestehenden, weseraufwärts gelegenen Siedlung "Achriste" die Rede ist. Mit seiner romanischen Kirche, dem bedeutenden Adelshof der Familie von Eckersten und zahlreichen Mühlen und Hammerwerken, welche die Wasserkraft der Exter nutzbar machten, entwickelte sich Exten früh zu einem der einwohnerstärksten Dörfer in der Grafschaft Schaumburg. Es war darüber hinaus Sitz eines gräflichen Gogerichts, das in regelmäßigen Abständen unter dem Vorsitz des Grafen oder seines Stellvertreters für die umliegenden Dörfer Recht sprach. Das Dorf war zu dieser Zeit neben dem Rittergut von einer Vielzahl mittlerer und kleiner Hofstellen geprägt.
Mit dem frühen 19. Jahrhundert nahmen die Extener Eisenhämmer einen bedeutenden Aufschwung, nun wandelte sich das Dorf zu einer stark gewerblich geprägten Landgemeinde, in der sich bäuerlicher und frühindustrieller Alltag eng berührten.

Ein industrieller Großbetrieb und Arbeitgeber prägt Exten heute in besonderer Weise: Der Getränkehersteller Wesergold. 1934 aus einer kleinen nebengewerblichen Saftkelterei entstanden, beschäftigt das Großunternehmen der Familie Hartinger heute mehr als 1.900 Mitarbeiter in aller Welt.