Heimatverein Exten verliert eine prägende Persönlichkeit
Sein Entschluss steht fest. Für Horst Vöge ist im kommenden April Schluss. Bis dahin soll ein Nachfolger gefunden werden. Heißester Kandidat auf die Nachfolge ist Kevin Potter. Abschließend hat der sich aber noch nicht entschieden. Deshalb wurde Vöge auf der Generalversammlung erst einmal wiedergewählt.

Horst Vöge legt seinen Vorsitz im April nieder. Kevin Potter (43) gilt als designierter Nachfolger. Fix ist das nicht.

Foto: Malick Volkmann Volontär

Was schon länger im Raum stand, ist seit der jüngsten Generalversammlung des Heimatvereins Exten offiziell: Vorsitzender Horst Vöge möchte sein Amt abgeben. Damit würde eine prägende Persönlichkeit im Ort verloren gehen. Trotzdem wurde er erst einmal wiedergewählt.
Der Hintergrund ist einfach: Auf der Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus fand sich ad hoc kein Nachfolger. Ortsbürgermeister Bernd Kirchhoff schlug Kevin Potter vor, aktuell ohnehin schon für den Eisenhammer zuständig. Potter könne sich den Posten auch grundsätzlich vorstellen. Aktuell sei es aber noch zu früh. Daher einigten sich Vöge und Potter schnell: Der Amtsinhaber scheidet nach der nächsten Generalversammlung im April aus. Der Wunsch des Vereins: Dann soll Potter übernehmen. Fest steht das aber noch nicht. Als sicher gilt jedoch, dass Vöge ab April definitiv kürzer tritt. Bis dahin soll er Potter sukzessive einarbeiten. Eine Doppelspitze kommt indes nicht in Frage: Dazu müsste die Satzung geändert werden, ein langwieriger Prozess, wie Vöge mitteilt.
Vöge empfindet den Zeitpunkt als günstig: „Die großen Baumaßnahmen sind abgeschlossen. Das passt ganz gut.“ Vöge ist Bauingenieur und konnte etwa den Umbau des Eingangsbereichs der Heimatstube mit begleiten. Die Mitglieder dankten ihm für den jahrelangen Einsatz, Vöge habe große Fußstapfen hinterlassen. „Du hast das Dorf geprägt“, dankt Potter.
Auf Potter selbst kämen als Vorsitzender eher andere Aufgaben zu, die Vöge jedoch mit erledigt hat. Stichwort: Mitglieder-Management. Dienste müssen eingeteilt werden, Spendenquittungen geschrieben werden und so weiter. Die Dinge, die ein Vorsitzender eben zu erledigen hat. Und genau das sind die Gründe, warum vor allem dörfliche Vereine häufig vor dem Aus stünden. Stress im Beruf, Familienplanung – da bleibt nicht mehr viel Zeit für den Sportklub oder eben den Heimatverein um die Ecke.
Doch genau das soll dem Heimatverein in Exten auf jeden Fall erspart bleiben. Darin sind sich alle Anwesenden im Dorfgemeinschaftshaus einig. „Wir müssen den Verein lebendig halten“, sagt etwa Bernd Kirchhoff.
Damit das gelingt, benötigt der Heimatverein neben einem neuen Vorsitzenden und der wiedergewählten Schriftführerin Nina Wartenberg vor allem eins: Neue Mitglieder und tatkräftige Unterstützer. So appellierte Vöge erneut, Dorfbewohner für die ehrenamtlichen Aufgaben im Verein zu begeistern. Dazu will der Heimatverein einen Brief an jeden Extener schicken: „So erreichen wir auch die Zugezogenen“, meint Potter. Er selbst stammt übrigens, genau wie Vöge, nicht aus Exten – und könnte bald in dessen Fußstapfen treten.

Schaumburger Zeitung 04.10.2021