Extens Heimatverein eröffnet grunderneuertes Dorfmuseum am Anger

Der Vorsitzende des Heimatvereins Exten Horst Vöge (l.) und Schriftführerin Nina Wartenberg (3.v.l.) wurden in ihren Ämtern bestätigt. In der Mitte Carolin Krämer, Verantwortliche für die Neuorganisation der Heimatstube, und Jürgen Timm, der künftig die Museumswarte Rita und Jürgen Maack unterstützt. who

Exten. Nur ein Jahr nach der Einweihung des Industriemuseums Oberer Eisenhammer hat der Verein für Heimatpflege und Kultur Exten schon wieder einen großen Brocken gestemmt: Am Sonntag, 18. Mai, stellen sie bei einem Tag der offenen Tür die grunderneuerte Heimatstube am Anger vor.

 

In den einstigen Klassenräumen der alten Anger-Schule wird es lichter und übersichtlicher sein als in der bisherigen Enge mit dicht an dicht stehenden Ausstellungsstücken. So bereitete Carolin Krämer – die das Projekt Dorfmuseum mit Studenten der Universität Oldenburg geplant und realisiert hatte – die Extener im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins auf die neue Museumssituation vor. Denn: Alles werde neu arrangiert präsentiert, und zugunsten der Raumwirkung sei eine große Anzahl von Exponaten in einem angemieteten Depot auf dem Rittergut eingelagert. Aber noch mehr als bislang solle die Heimatstube Extenern und Besuchern die Vergangenheit in der Gegenwart erfahrbar machen.

Die Ausstellung enthalte auch künftig die gewohnten Exponate, nur nicht mehr alle beziehungsweise nicht alle zur selben Zeit. Besonders „die Präsentationen und Beschreibung von Handwerk haben wir eingedampft“, was andererseits durch wechselnde Ausstellungen ausgeglichen werden solle. Themen und vor allem Material seien genug vorhanden. So habe der Verein erst kürzlich wieder Stücke aus Nachlässen einer früheren örtlichen Schneiderei und einer ehemaligen Extener Schmiede übernehmen können.
Bislang wurden für die Neuorganisation des Dorfmuseums 56 000 Euro an Fördergeldern und Spenden eingeworben, sagt Krämer. Damit wird finanziert: die Sanierung der Räumlichkeiten, neue Thermofenster, Wandbeläge, Elektroinstallation mit ausstellungsgerechter Beleuchtung, professionelles Mobiliar, Galerieschienen für unkompliziertes Aufhängen von Fotos sowie die Neugestaltung des Eingangsbereiches.

Die innere Ausstattung stehe, der Grundstock an Ausstellungsmöbeln sei bereits vor längerer Zeit vom ehemaligen Extener Ladenbauunternehmen Luthe gestiftet worden. „Etliches musste neu gebaut werden und wird am Montag (heute; Anm. d. Red.) geliefert. Diese Woche ist die absolut heiße Phase.“ Denn jetzt gehe es „ans Einräumen und Beschriften“ der 1668 Objekte in der neu gestalteten Schau, die in einer neuen Datenbank erfasst seien. Die Erfassung und Archivierung der Daten des Museumsfundus sowie dessen Pflege sei eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft, unterstrich Krämer. Darum werde zeitnah eine Bibliothek in die Heimatstube integriert, und auch „unser Dorfarchiv soll neu angelegt werden“ mit verbesserter Datenerfassung. Der „Pflege der Sammlung“ komme große Bedeutung zu – nicht zuletzt, um künftig auch „Programme für Kinder und Erwachsene“ in der Heimatstube realisieren zu können.
Viele Veränderungen erwarten die Besucher der Heimatstube, bereitete Krämer die Extener auf die Wiedereröffnung des Dorfmuseums vor. Aber es sei bewusst auch manches bekannte und lieb gewonnene Detail erhalten worden, zum Beispiel der originale Dielenfußboden in den einstigen Klassenzimmern der alten Schule. Zudem werde eine optimierte Besucherbetreuung mit einer noch zu schaffenden „Nachschlage- und Informationsmöglichkeit“ beim Zurechtfinden in dem veränderten Museum helfen, gab sie einen Vorgeschmack vom neuen Blick auf die Extener Geschichte.
Schon mit der Wiedereröffnung der Heimatstube sollen Texttafeln nähere Erklärungen zu jedem Objekt geben, „auch um unsere ehrenamtlichen Museumswarte (Jürgen und Rita Maack; Anm. d. Red.) zu entlasten“, kündigte der Vereinsvorsitzende Horst Vöge an. Jürgen Timm werde künftig als neuer ehrenamtlicher Mitarbeiter das Ehepaar Maack unterstützen.
Trotz Arbeitsschwerpunkt auf seinem Herzstück Heimatstube hat der Verein im vorigen Jahr sein Tagesgeschäft mit Führungen durch den Unteren sowie den Oberen Eisenhammer und zu historischen Orten im Dorf so gut wie ohne Abstriche weiter betrieben, berichtete der zweite Vorsitzende Bernd Kirchhoff. In 2013 habe es sogar zusätzliche Führungen für Gruppen wie Geburtstagsfeiergesellschaften oder Teilnehmer von Betriebsausflügen gegeben. Darüber hinaus erinnerte er: Fast genau vor einem Jahr wurde die Remise am „Berliner Tor“ an der Behrenstraße errichtet. Das mit einem offenen Fachwerkgebäude überdachte Ensemble sei inzwischen „vervollständigt mit einem Ackerwagen aus dem tiefsten Lipperland“. Als Freiluft-Schaufenster erfüllt es zurzeit einen praktischen Zweck: Ein Werbebanner am Kastenwagen kündigt die Wiedereröffnung der Heimatstube am Sonntag, 18. Mai, an.
„Unser Heimatverein sucht seinesgleichen“, lobte Ortsbürgermeister Thorsten Kretzer den Verein und die agilen Heimatfreunde, die ihrem Vorstand im Zuge der Wahlen für die Ämter des ersten Vorsitzenden sowie der Schriftführerin ihr vollstes Vertrauen aussprachen. Denn das einstimmige Votum lautete „Wiederwahl“ für Horst Vöge und Nina Wartenberg.

Autor: Werner Hoppe